Gemeinsam mit der Bochumer Landtagsabgeordneten Andrea Busche und unserem Vorsitzenden Jan Bühlbecker hat unser Ortsverein gestern über gute Bildung in Wattenscheid Mitte und -Westenfeld diskutiert: Die beginnt mit kostenloser Ganztagsbetreuung, guter Schulausstattung und ausreichend qualifizierten Lehrer*innen.
Doch der Abend begann mit einer ernüchtenden Analyse: Die schwarz-grüne Landesregierung tut nämlich viel zu wenig für die Schüler*innen in Nordrhein-Westfalen. Bestes Beispiel: Als die letzten Abiprüfungen verschoben werden mussten, weil das CDU-geführte Bildungsministerium die Klausuren nicht rechtzeitig verschicken konnte.
„Und 1,9 Milliarden Euro Fördermittel für Schulausstattung hat die Landesregierung letztes Jahr nicht verteilt gekriegt, dafür hat sie die Untersützung für Inklusion jetzt um 50 Millionen Euro zurückgefahren“, berichtete Andrea Busche aus dem Landtag.
Das ist eine Bildungskatastrophe – und die ist in Zahlen massbar: Etwa 20% der Grundschüler*innen erreichen nicht die Mindestanforderungen der Kultusminister*innenkonferenz für Lesen, in Mathe sind es 30%. Über 20.000 Stellen an Schulen sind nicht besetzt.
„Das ist mehr als schade – es ist zukunftsgefährdend“, machte unser Vorsitzender Jan Bühlbecker klar.
Doch natürlich wurde auch über Lösungen diskutiert: Im Landtag hat die SPD zum Beispiel vorgeschlagen, wie der Lehrer*innenberuf wieder attraktiver werden kann. Lehrer*innen an Grund- und weiterführenden Schulen sollen gleich viel verdienen und wieder in Teilzeit arbeiten dürfen – das hat schwarz-grün ihnen zuletzt verboten. Außerdem werben wir Sozialdemokrat*innen weiterhin für eine Gemeinschaftsschule für alle Kinder nach Vorbild der Hamburger Stadtteilschulen und Lernstudios für individuelles Lernen ab der Grundschule.
„Denn längeres gemeinsames Lernen ist gerecht und fördert alle. Flankiert mit individueller Förderung macht das Bildung richtig gut“, ist sich Jan Bühlbecker sicher.
Und wir haben über Familienzentren an Grundschulen gesprochen – die gibt es nämlich schon in Bochum, zum Beispiel an der Getrudisschule hier in Wattenscheid. Allerdings als Teil der Bochum-Strategie, nicht wegen der Landesregierung. Familiengrundschulzentren vereinen direkt vor Ort an der Grundschule Förder-, Informations- und Hilfsangebote für Familien. So wird Unterstützung niedrigschwellig und kommt an.
„Unseren Antrag im Landtag, an jeder Grundschule auch ein Familienzentrum einzurichten, hat die Landesregierung aber abgelehnt“, berichtete Andrea Busche.
Übrigens: Über 20.000 Bochumer Schüler*innen aus ärmeren Familien haben von der Stadt bereits ein Tablet gestellt bekommen.
„Die SPD ist die Bildungspartei“, fasste Jan Bühlbecker den Abend abschließend zusammen. „Schon Wilhelm Liebknecht, SPD-Mitbegründer, sagte schließlich: ‚Wissen ist Macht – Macht ist Wissen.‘ Lasst uns darum Bildungsgerechtigkeit weiter #ZusammenGestalten!“
Nach der nächsten Landtagswahl dann hoffentlich auch wieder in Regierungsverantwortung.
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