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Über 250 Wattenscheider*innen verteidigen die Brandmauer in Wattenscheid

Am heutigen Freitag, den 31. Januar, fand vor der Friedenskirche Wattenscheid eine Kundgebung unter dem Motto: “Wattenscheid bleibt bunt, weltoffen, demokratisch” statt. Die Kundgebung wurde von der SPD Wattenscheid initiiert, die Evangelische Kirchengemeinde Wattenscheid, die Katholische Kirchengemeinde Wattenscheid, die CDU Wattenscheid, die Grünen in Wattenscheid, die UWG: Freie Bürger Bochum, der Ronak Kulturverein, der Verein Solidarity Middle East und der Internationale Kulturverein Wattenscheid hatten sich dem Aufruf angeschlossen.

Im Demo-Aufruf hieß es:

“Bei uns in Wattenscheid ist die AfD schwach. Das soll auch so bleiben. Denn für uns steht fest: Es darf unter keinen Umständen irgendeine, wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit der AfD geben. Nicht in Wattenscheid, nicht im Bundestag. Denn mit jeder Form der Zusammenarbeit mit der AfD wird die Brandmauer, die unsere Demokratie schützt, eingerissen, jede Form der Zusammenarbeit wäre ein Dammbruch – aber vor allem ein Anschlag auf unsere Demokratie und unser friedliches Zusammenleben.”

In den letzten Tagen vor der Kundgebung hatte dieser Aufruf noch einmal an Bedeutung gewonnen, wie SPD Wattenscheid-Vorstandsmitglied Jan Bühlbecker zu Beginn der Kundgebung klarstellte: “Alles war für unsere Kundgebung vorbereitet, bevor es am Mittwochnachmittag zu der Bundestagsabstimmung kam, bei dem ein CDU-Antrag seine Mehrheit nur fand, weil er die Stimmen der AfD bekommen hat. Dieses Abstimmungsverhalten treibt viele von uns – ich finde: zurecht! – um. Trotzdem haben sich die Aufrufenden entschieden, heute hier mit allen aufzutreten, die sich dem Aufruf angeschlossen hatten. Denn es ist – das habe ich gestern bei der Kundgebung vor der CDU-Zentrale in der Lyrenstraße schon deutlich gemacht – doch spannend zu hören, was die CDU Wattenscheid zu den Ereignissen am Mittwoch und auch heute zu sagen hat. Denn klar ist: Sollte die CDU wirklich dauerhaft offen mit der AfD zusammenarbeiten, dann ist das eine existenzielle Gefahr für unsere Demokratie. Wenn die CDU aber mithilft, die Brandmauer zur AfD strukturell und inhaltlich wieder aufzubauen, dann werden wir unsere Demokratie vor den Neonazis verteidigen.” Für ihn bestehen an der Zuverlässigkeit der CDU massive Zweifel, “zumindest solange Friedrich Merz weiter ihr Vorsitzender ist”.

Über 250 Wattenscheider*innen, die sich der Kundgebung angeschlossen hatten, lauschten anschließend interessiert den Grußworten aller Aufrufenden.

Die Hauptrede für die SPD hielt der Bundestagskandidat Serdar Yüksel MdL. In seiner Rede machte er eindrucksvoll klar: “Die Ereignisse der letzten Tage waren ein Dammbruch. Demokrat*innen dürfen niemals mit Rechtsextremen zusammenarbeiten!” Er setzt sich für eine wehrhafte und lebendige Demokratie ein und berichtete davon, wie er Rassismus und Demokratiefeindlichkeit auch im Wahlkampf entschieden entgegen tritt: “Wir müssen den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft verteidigen”, verdeutlichte Serdar Yüksel MdL.

Aus dem Umfeld der SPD Wattenscheid sprachen auch noch Dahoud Ate, Vorsitzender des Ronak-Kulturvereins, und Zoubeida Khodr, Vorsitzende von Solidarity Middle East, die beide betonten, dass die Vielfalt unserer Stadtgesellschaft Wattenscheid positiv prägen.

“Es erfüllt mich mit Stolz, dass die SPD Wattenscheid so gut in den verschiedenen Vereinen bei uns vor Ort angebunden ist und unsere Mitglieder immer da sind, wenn es darum geht, Haltung zu zeigen und Verantwortung für unsere Demokratie zu übernehmen”, sagt Moritz Lantzerath-Dünzer, Vorsitzender der SPD Wattenscheid. Außerdem sprachen unter anderem Oliver Buschmann für die Grünen, Stephan Klapperich für die CDU, Josef Winkler für die UWG, Prof. Rolf Heyer für die FDP sowie Presbyterin Andrea Bartnick und Probst Michael Kemper für die Kirchen.

Gemeinsam wurde so ein kraftvolles Zeichen für Wattenscheid gesetzt, für ein Wattenscheid, das bunt, weltoffen und demokratisch ist und bleibt. “Es war ein kraftvolles Zeichen des Zusammenhalts”, freuten sich Yüksel, Lantzerath-Dünzer und Bühlbecker abschließend.

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